Haus- und Familienarbeit macht krank (Quelle: n-tv)

Hausarbeit kann Frauen einer Studie zufolge genauso krank machen wie ein Job. Das berichtet der Soziologe Christof Wolf vom Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in Mannheim.

„Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Arbeit sind oft die Folge von psychosozialem Stress. Der kann im Büro oder an der Werkbank genauso auftreten wie im Haushalt und hat auch ganz ähnliche Folgen für Körper und Psyche“, erklärt der Fachmann. Die repräsentative Untersuchung stützt sich auf 700 Frauen im Alter von 30 bis 60 Jahren. Die Zufallsstichprobe wurde aus dem Einwohnermeldeamtsregister der Stadt Köln gezogen.

Typische Risikofaktoren der Haus- und Familienarbeit seien Zeitdruck, viele Routinetätigkeiten, soziale Isolation und eine äußerst geringe soziale Anerkennung, berichtete Wolf. „Außerdem wird der Zeittakt von anderen vorgegeben, man hat also keine Kontrolle über seine Arbeitszeit.“ Erwerbstätige Mütter leiden der Studie zufolge besonders häufig unter Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen. Auch Kurzatmigkeit, Mattigkeit, Reizbarkeit, innere Unruhe, Schwindelgefühl und Schlaflosigkeit seien weit verbreitet.

Ausgangspunkt der Untersuchung war nach Wolfs Darstellung, dass der Gesundheitszustand von Frauen mittleren Alters auffallend schlecht ist -und zwar wegen der besonders hohen psychosozialen Belastungen der Hausarbeit. „Frauen tragen in Familie und Haushalt traditionell immer noch die Hauptlast. Gerade für berufstätige Mütter ist ein relativ schlechter Gesundheitszustand daher fast schon typisch“, betonte der Soziologe.

2 Reaktionen zu “Haus- und Familienarbeit macht krank (Quelle: n-tv)”

  1. jeannie

    Den schlechten Gesundheitszustand berufstätiger Mütter kann ich nur bestätigen. Leider hilft wahrscheinlich auf Dauer nur die Entwicklung eines gewissen Egoismus um überhaupt mal ein bißchen Ruhe oder Entspannung zu bekommen. Nimmt frau dann mal eine kurze Auszeit – hat sie prompt ein schlechtes Gewissen.

  2. heartkey

    Ich kann dazu nach 7 Jahren Haushalt und Kinder ist es wirklich so, der Druck (dem man sich täglich aussetzt) wird irgendwann immer stärker. Ich habe, seit mein Sohn zur Chsdule kam nur noch unter Zeitdruck gestanden “ Das Kind kommt ja in einer Stunde schon nach Hause“. Also wurde aus dem davor noch erträglichen Alltag reiner Zeitdruck…Haushalt, einkaufen, kochen, Hausaufgaben mit dem Kind machen, danach beide Kinder beschäftigen…irgendwie bestand der Tag nur noch daraus. Für eigene Bedürfnisse war keine Zeit mehr… Die inenre Unruhe und das Gefühl nicht genug geleistet zu haben (da keinerlei anerkennung von meinem Mann kam) ließ mich abends nicht zur Ruhe kommen.
    Ich habe nach langer Zeit endlich meinen Weg aus dem alltäglichen Einerlei gefunden und genieße es mittlerweile ohne schlechtes Gewissen. Wenn ich mal keine Lust habe, dann müsse geplante Dinge eben mal warten und ich nehme mir ein bisschen Zeit für mich.

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