Diskussion Unterhaltsreform bei Sabine Christiansen

Einige haben die Diskussion sicherlich miterlebt. Juristisch leider auf einem sehr flachen Niveau. Bis auf den Richter vom AG München haben die Gäste allenfalls gefühlte Wahrheiten wiedergegeben. Kein Wunder, denn sie sind keine Juristen.

Die Religionswissenschaftlerin mit der These, die Ehe sei auf „Lebenslang“ angelegt und die erste Ehefrau benötige besonderen Vertrauensschutz. Geht an den gesellschaftlichen Realitäten vorbei. Hier kommen die Bedenken der CSU zu Tage: es sei moralisch nicht zu verantworten, dass die (ehebrecherische) Geliebte, die mit dem Gatten ein Kind gezeugt hat, auf dem gleichen (zweiten) Rang steht, wie die verlassene Ehefrau, welche die Kinder erzogen hat.

Für meine Begriffe nicht mehr zeitgerechte Moralvorstellungen.

Der Fussballprofi, den die Reform ohnehin nicht betreffen würde, weil er weit überdurchschnittlich verdient.

Eine Schauspielerin und eine Autorin, die vertretbare Meinungen hatten, aber die Reform im Wesentlichen nur aus den Boulevardblättern kannten.

Der Politiker, der Wahlkampf machte.

Der Richter, der als einziger wußte, wovon er redet, aber zu kurz kam.

Mit solchen Diskussionen werden bei Betroffenen völlig unnötig Ängste geschürt, da die Gäste nicht fachkundig genug waren. Den wahren Inhalt der Unterhaltsreform konnte man höchstens erahnen. Ich habe mich über die verschenkte Zeit geärgert und ein komliziertes juristisches Thema kann nur unter Fachleuten sachgerecht diskutiert werden.

Das Positive: 

Der Politiker aus der Gesetzgebungskommission, der gegen die Reform ist, sagte deutlich: Die Reform wird kommen, nur mit Kompromissen in Detailfragen.

8 Reaktionen zu “Diskussion Unterhaltsreform bei Sabine Christiansen”

  1. RAvonderwehl

    da kommentiere ich mich mal selbst:

    die Unterhaltsreform kommt! Es steht fest.

    Die nichteheliche Mutter ist Verliererin und kann sich bei der katholischen Kirche bedanken.

    Ihr Trost: „Wir sind Papst“.

  2. Sebastian

    Wie sieht das zukünftig aus?
    Ich bin seit über 10 Jahren geschieden, (inzwischen aber wieder verheiratet) 1 Kind, 13 Jahre. Unterhalt zahle ich an die Mutter und das Kind. Die Mutter geht seit 2 Jahren halbtags arbeiten.
    Kann ich jetzt die Unterhaltszahlungen an die geschiedene Frau ab dem 1.7. einstellen, weil Sie ganztags arbeiten gehen muss oder gibt es Übergangsfristen? Oder muss ich sogar auf Abänderung klagen?

  3. RAvonderwehl

    Hallo,

    nach der Reform wird die geschiedene Frau ganztags arbeiten müssen (wenn sie etwas findet). Wenn dennoch Unterhalt geschuldet wird, muss auf Befristung gedrängt werden.

    Nur nicht einfach die Zahlung einstellen, wenn z.B. ein Titel vorliegt. Abänderung durch Anwalt verlangen und bei Weigerung auf Abänderung klagen.

    Thomas von der Wehl
    FA für Familienrecht

  4. Sebastian

    Hallo Herr von der Wehl, könnten Sie mir einen „SEHR guten Anwaltskollegen“ im Raum Frankfurt/Offenbach empfehlen?

    Vielen Dank im voraus.

  5. achim

    hallo,
    bin seit 2005 getrennt lebend (scheidung läuft).meine frau hat keine richtige lust zum arbeiten ,sie bekommt hartz 4 . ich soll 7600,euro rückerstatten und 899,euro unterhalt zahlen damit sie weiterhin ausschlafen kann .anscheinend kann sie dies auch tun weil ich ja da bin ,sie das schwache geschlecht ist und die beklobte bundesregierung es zulässt.nach der scheidung bin ich wohl eine brutal gescheiterte exzistents .wir haben keine kinder und sind 8 jahre verheiratet.

  6. georg

    es ist unfassbar, alle sind sich einig, dass durch die neue Unterhaltsreform ein Missstand behoben werden soll. Die Reform liegt aber jetzt erstmal auf Eis.

    Auch wenn schon heute Familiengerichten genug Auslegungsspielraum gegeben wird, so ist es Alltag in deutschen Gerichten, dass Richter sich als Interessenvertretung der Mütter aufspielen. Durch diese Vorgehensweise werden Väter zu Umgangsväter degradiert, Existenzen zerstört, Perspektiven genommen.
    Ich habe seit der Trennung von meiner Frau einen großen Teil der Betreuung meines Sohnes übernommen, für eine Unterhaltspflicht bleibt dies bisher unberücksichtigt. Durch diese Situation bin ich in eine finanzielle Schieflage geraten, dass ich den intensiven Kontakt zu meinem Kind reduzieren muss, nur weil meine Frau Unterhaltansprüche aufgrund von Kinderbetreuung befriedigt haben möchte. Von meiner Frau ist „aufgrund des Alters der zu betreuenden Kinder nicht zu erwarten“, dass sie einer Arbeit nachgeht. Die Tatsache, dass ich sowohl Barunterhalt als auch Betreuungsunterhalt leiste, wird schlichtweg ignoriert.
    Ich fühle mich vom deutschen Recht im Stich gelassen, mein Vertrauen in Gerechtigkeit ist zerstört. Man muss den Eindruck gewinnen, dass der Gesetzgeber kein Interesse daran hat, dass Väter ausserhalb der Ehe weiterhin eine Bindung zu ihren Kindern behalten.

  7. astridmaria

    tja, ich muß hier einfach zustimmen. ich bin seit einem jahr mit einem mann zusammen, der in dieser hinsicht unglaubliches hinnehmen muß und die ex-frau nur klagen und verlangen kann (seit 2004). wo ist hier die gerechtigkeit? nicht das sie noch sehr viel unterhalt bekommt (und selbst immer sehr vermögend ist), aber das ist ja laut anwalt alles irgendwie anderst, sie nicht mal etwas unterschreibt, was sie müßte, aber das muß ja wieder eingeklagt werden….da freut sie sich ja wieder. sie mißbraucht ihren sohn, erzählt ihm das papa ja reich ist, weil er arbeitet…eigentlich schön blöd, nur damit sie sich zuhause bequem machen kann. sie hat ja in ihrem leben noch nie richtig arbeiten müssen. und deswegen muß der mann dafür bluten????
    wenn ich mit den anwalt spreche, kommt dann wieder wenn und aber…….und die richter wollen hier kein machtwort sprechen…..tja, jetzt kann es wohl so ewig weiter gehen…klasse…ich bin ja nur im achten monat schwanger und weiß nicht wie es weitergehen soll….da könnte ich nur k…..!!!
    (ach ja, und was hat sie damals gesagt, die ex: ich mache dich fertig….na, da hat sie ja das gesetz hinter sich)

  8. ULLA

    Wir Frauen haben alle mal ein Beruf gelernt.Und ich denke ,das ist meine persöhnliche Meinung,durch Kinder und Haushalt,über viele Jahre Ehe (25),was glauben die Männer,wer uns auf den Arbeitsmarkt noch einstellen wird.Glauben die Männer das es schön ist,auf Unterhalt angewiesen zu sein!!!Und warum soll in unsere Gesellschaft,Vater Staat dafür aufkommen (Steuerzahler).Ich gehe davon aus,das wenn man den Bund der Ehe eingeht,das sich dann jeder bewust ist was auf einen zukommen wird.Heute scheinen das die meisten Männer zu vergessen.Danke ulla

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