Zahl der Ehescheidungen rückläufig (Quelle: FOCUS online)

Im Vergleich zum Vorjahr geht die Zahl der Ehescheidungen um zwei Prozent zurück. Durchschnittlich werden zehn von 1.000 bestehenden Ehen geschieden. Im Mittel beträgt die Dauer einer Ehe 13,9 Jahre.
Die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr 2007 um zwei Prozent zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, wurden 2007 knapp 187.100 Ehen geschieden, im Vorjahr waren noch 190.900 Scheidungen registriert worden. Damit wurden den Berechnungen zufolge im Durchschnitt zehn von 1.000 bestehenden Ehen geschieden, 1992 waren es sieben und in den Jahren 2002 bis 2005 elf Ehen gewesen.

Der verzeichnete Trend einer immer höheren Zahl von Ehescheidungen ist damit gestoppt. Von 1992 bis 2003 war sie mit Ausnahme des Jahres 1999 beständig von 135.000 auf 214.000 angestiegen. Dabei waren in den neuen Bundesländern in den Jahren 1992 bis 1996 vorübergehend nur sehr wenige Ehen geschieden wurden. Seit 2004 ist nach Angaben der Statistiker nunmehr in Deutschland eine Abnahme der Zahl an Ehescheidungen zu verzeichnen.

Die Initiative zur Scheidung geht dabei überwiegend von der Frau aus: Bei den im vergangenen Jahr geschiedenen Ehen wurde der Scheidungsantrag in 103.100 Fällen oder 55,1 Prozent von der Frau und nur in 68.000 Fällen oder 36,3 Prozent vom Mann gestellt. In den übrigen Fällen beantragten beide Ehegatten die Scheidung. Diese Zahl nimmt zu, denn gegenüber 2006 sank die Zahl der nur vom Mann beantragten Ehescheidungen um 1,8 und die der nur von der Frau gestellten Scheidungsanträge um 3,3 Prozent.

Bei der weit überwiegenden Zahl von 84,2 Prozent aller Ehescheidungen sind die Ehepartner zumindest ein Jahr getrennt. Nur in 2,1 Prozent erfolgte nach entsprechenden Gerichtsentscheidungen in Härtefällen die Scheidung, noch bevor ein Trennungsjahr verging. Dagegen waren in 13,7 Prozent die Ehepartner vor der Scheidung bereits seit drei Jahren getrennt.

Die durchschnittliche Ehedauer betrug 2007 bei der Scheidung 13,9 Jahre, das waren etwas mehr als die 2006 verzeichneten 13,7 Jahre. Damit setzte sich der Trend einer längeren Ehedauer fort, 1990 waren die Ehen im Schnitt bereits nach 11,5 Jahren geschieden worden.

Von den im vergangenen Jahr geschiedenen Ehepaaren hatten knapp die Hälfte Kinder unter 18 Jahren. Gegenüber 2006 hat die Zahl der von der Scheidung ihrer Eltern betroffenen minderjährigen Kinder von 148.600 auf 145.000 und damit um 2,5 Prozent abgenommen.
AP

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