Scheidung und Anwalt – wie findet man den passenden Anwalt?

Das Verhältnis zwischen dem Mandanten und dem Scheidungsanwalt muss von vornherein passen. Dies gilt jedenfalls für die Scheidungsverfahren, in denen mit Streitpotenzial zu rechnen ist. Handelt es sich dagegen um eine einvernehmliche Scheidung, bei der die Scheidungsfolgen bereits vollständig geklärt sind und nur noch der formale Akt der rechtskräftigen Scheidung herbeigeführt werden muss, ist die Wahl des passenden Anwalts ist möglicherweise nicht ganz so wichtig.

Grundsätzlich würde ich dazu raten, immer nach einem Fachanwalt für Familienrecht zu suchen, wenn ein Scheidungsverfahren ansteht. Ob man dabei lieber von einem Mann oder von einer Frau als Anwalt bezw. Anwältin vertreten wird, ist Geschmackssache. Man kann sicherlich nicht sagen, dass Frauen von Frauen besser vertreten werden und Männer von Männern. Allerdings kann es schon sein, wenn eine Frau extrem ausufernde Vorstellungen zu Unterhalt, Vermögensaufteilung, Umgangsrecht und sonstigen Forderungen hat, männliche Anwälte damit (wegen der potentiellen Solidarität zum eigenen Geschlecht??)  Probleme damit  haben könnten.

Jede geht mit anderen Vorstellungen in ein Scheidungsverfahren rein.

Der eine will die maximalen Forderungen durchsetzen. Ich höre dann häufig dem Satz: „ich will ja nur das, was mir zusteht“. Manchmal werde ich in diesen Fällen die Vermutung nicht los, es geht auch (nur?) darum, dem anderen so zu zeigen „ich kann auch anders und was Du getan hast, wirst Du noch bereuen“.

Der andere ist an einer möglichst einvernehmlichen Lösung der Scheidungsproblematik interessiert, da er so schnell wie möglich und so kostengünstig wie möglich geschieden sein will. Dazu korrespondierend gibt es dann Rechtsanwälte, die sich problemlos den jeweiligen Wünschen ihrer Mandanten anpassen können, es gibt aber auch Rechtsanwälte, die stark „gebührenorientiert“ arbeiten. Ein guter Scheidungsanwalt provoziert nie den Streit zwischen den Eheleuten. Dies machen in der Regel nur Anwälte, die nicht ausreichend zu tun haben und so ihr Dezernatsaufkommen optimieren wollen. Eine hoch streitige Scheidung ist für jeden versierten Familienrechtler ein Zusatzgeschäft. Diese Verfahren binden zu viel Energie und zu viel Zeit.
Auch ich erlebe immer wieder, dass mir Mandanten auf Anhieb sympathisch sind und (selten) auch das Gegenteil davon. Sollte der Fall eintreten, dass ich mit den persönlichen Anforderungen des Mandanten an die durchzusetzenden Forderungen nicht konform gehen kann, sage ich dies noch im 1. Gespräch und lehne in der Regel dann eine weitere Vertretung ab. Ich persönlich kann nicht hinter Forderungen stehen, die ich selbst für unrealistisch halte. Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass ich sehr ungern Prozesse verliere und bei solchen Forderungen im vorherein weißt, dass ich gar nicht gewinnen kann.

Wie findet man denn nun den richtigen und passenden Anwalt?

Eine schwierige Frage, die sehr viel von den persönlichen Vorstellungen abhängt. ich habe schon überlegt, unser Portal www.Ehescheidung24.de mit einer Funktion auszustatten, dass die einzelnen Anwälte hier bewertet werden können. Die Krankenkassen sind gerade dabei, ein solches System für die Ärzte einzuführen. Es ist aber sehr schwer, ein System zu entwickeln, das wirklich objektive und nachvollziehbare Bewertungen hervorbringen. Natürlich kann man im Freundes-und Bekanntenkreis herum fragen, wer welche Erfahrungen mit welchem Rechtsanwalt gemacht hat. Positive Empfehlungen der anderen bedeuten aber immer noch nicht, dass dieser Rechtsanwalt auch für den konkreten Fall der richtige sein muss.

Mein Ratschlag ist, mit dem ins Auge gefassten Fachanwalt für Familienrecht kurz zu telefonieren und dabei mindestens einen 1. Eindruck zu gewinnen. Manchmal reicht das schon. Sollte der Anwalt für ein solches kurzes Telefonat überhaupt nicht zur Verfügung stehen, sondern sollte nur das Sekretariat erreichbar sein und als Dauerfilter fungieren, wäre ich schon skeptisch. Spätestens nach dem 1. Beratungsgespräch sollte man in sich gehen und sich fragen, ob ausgesuchte Fachanwalt für Familienrecht auch persönlich der richtige ist, mit dem man sein Scheidungsverfahren nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen zu Ende bringen kann. Sollten Zweifel auftauchen, würde ich lieber nochmal woanders schauen. Die Beratungsgebühren würde ich in Kauf nehmen wollen.

Sehr junge Kollegen mögen sehr forsch, engagiert und durchsetzungsfähig erscheinen und sind es vielleicht auch, trotz eines Erfahrungsdefizites. Dagegen können ältere Kollegen vielleicht mit ihrer ganzen Erfahrung oftmals die sachgerechteren Ratschläge geben. Selbst dann läge man/frau hier besser, wenn der Rat manchmal nicht das ist, was der Mandant gerne hören wollte. Seien sie immer skeptisch, wenn ein Anwalt ihnen von vornherein zusagt, alle ihre Forderungen problemlos durchsetzen zu können.

Sollte es sich bei ihnen allerdings um eine einvernehmliche Scheidung behandeln, bei dem alle Problemkreise von vornherein geregelt wurden und nur tatsächlich die Durchführung des Scheidungsverfahrens vor dem Familiengericht ansteht, kommt sie möglicherweise das schnellere, bequeme und kostengünstigere Online-Scheidungsverfahren in Betracht. Hierzu können Sie gern auf unser Dienstleistungsangebot zurückgreifen, da wir hierüber umfangreiche Erfahrungen verfügen. Bei Interesse an einer Online-Scheidung klicken Sie auf das unten stehende Symbol, um weitere Informationen zu erhalten.

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3 Reaktionen zu “Scheidung und Anwalt – wie findet man den passenden Anwalt?”

  1. ratlos

    Ich höre dann häufig dem Satz: “ich will ja nur das, was mir zusteht”. Manchmal werde ich in diesen Fällen die Vermutung nicht los, es geht auch (nur?) darum, dem anderen so zu zeigen “ich kann auch anders und was Du getan hast, wirst Du noch bereuen”.

    Genau so ist es!!

    Es gibt aber auch Rechtsanwälte, die stark “gebührenorientiert” arbeiten. Ein guter Scheidungsanwalt provoziert nie den Streit zwischen den Eheleuten. Dies machen in der Regel nur Anwälte, die nicht ausreichend zu tun haben und so ihr Dezernatsaufkommen optimieren wollen. Eine hoch streitige Scheidung ist für jeden versierten Familienrechtler ein Zusatzgeschäft.

    Auch das trifft ins Schwarze!

    Dieser Rat und diese Beschreibung ist Geld wert Sehr gut des Pudelskern erkannt.
    Hut ab.

    So wie oben beschrieben läuft es ab , egal was an vorschlägen egal was angeboten.

    MfG

  2. r

    Darf ein Anwalt per Mail 5 Tage vor Fristende unrichtigkeiten und 14 Tage vor Fristende Urteil das Mandat niederlegen?Nur weil Mandant auf verschiedene Tatsachen hinweist??

  3. r

    zu 2 Wenn der Mandant noch vor 8 Tagen in einem persönlichen Gespräch fragte ob dieser der Sache nicht gewachsen bzw. überdrüssig ist und sein Mandat eventuell niederlegen möchte da es verschiedene Gewinner und scheinbar nur einen einzigen gebrochenen Verlierer??

    Hier für Menchen die an Recht glauben Literaturhinweis.
    Michael Kohlhaas 😉

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