OECD kritisiert Betreuungsgeld als desaströs

habe ich gerade in der Financial Times gelesen:

OECD hält Betreuungsgeld für „desaströs“
von Monika Dunkel (Berlin)
In Deutschland landet das Geld, das für Familien und Kinder ausgegeben wird, nicht bei den Bedürftigen. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die einen Ländervergleich über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vorgestellt hat.
Denn obwohl die Deutschen drei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Familienförderung ausgeben, leben mehr Kinder in Armut als in den meisten anderen OECD-Ländern. Das liegt nach Meinung der Industrieländerorganisation daran, dass der Staat bisher zu wenig für die Betreuung von Kindern getan hat, damit Eltern arbeiten können, um ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. Zugleich kritisierte die Organisation die Effekte des geplanten Betreuungsgelds als „desaströs“.

Diese Kritik dürfte die Debatte um die Geldleistung für Frauen, die ihre Kleinkinder zu Hause betreuen, abermals anfachen. Die CSU und Teile der CDU bestehen auf dieser Förderung. Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) lehnt die Zahlung – geplant sind 150 Euro pro Monat ab 2013 – inhaltlich ab, gab sich aber zuletzt politisch geschlagen, um den Krippenausbau und den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz voranzutreiben.

Aus Sicht der OECD verschlechtert das Betreuungsgeld die Chancen für Frauen am Arbeitsmarkt. „Wenn solche Transfers zu lange bezahlt werden, schrecken Arbeitgeber davor zurück, Frauen einzustellen oder in deren Karriere zu investieren“, sagte Willem Adema, Experte für Familienpolitik im OECD-Direktorat für Beschäftigung, Arbeitsmarkt und Sozialpolitik bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Schon heute ist der Lohnabstand zwischen Frauen und Männern in Deutschland hoch. Unter 17 OECD-Ländern, für die es Daten gibt, ist der Lohnunterschied nur in Japan und Korea höher.

In Deutschland machen die Ausgaben für Dienstleistungen wie Kinderbetreuung nur 25 Prozent des Gesamtbudgets für Familienförderung aus. In Skandinavien, Frankreich oder den Niederlanden, die in ähnlichem Umfang wie Deutschland Familien unterstützen, betragen sie hingegen zwischen 40 und 60 Prozent des Gesamtbudgets. Alle Zahlen sind allerdings aus dem Jahr 2003, die noch nicht berücksichtigen, dass künftig mehr Geld in den Ausbau von Krippenplätzen gesteckt wird.

Die geringen Aufwendungen schlagen sich im Angebot nieder: So stehen in Deutschland bisher nur für neun Prozent der Null- bis Dreijährigen Betreuungsplätze zur Verfügung. Im OECD-Mittel sind es 23 Prozent. In den nordischen Ländern werden hier Werte zwischen 40 und 60 Prozent erreicht. Dort ist die Beschäftigungsquote von Müttern überdurchschnittlich hoch, in Deutschland dagegen niedrig.

Eine Reaktion zu “OECD kritisiert Betreuungsgeld als desaströs”

  1. Cécilia

    A Monika Dunkel
    Merci de transmettre..

    Hello Monika,
    Bien ..s’investir.;entre autre pour que les gouvernements s’occupent un peu plus des crèches..et des files d’attente phénomenales des jeunes parents, voilà qui est bien, bravo !

    Es-tu la Monika que nous avons connu en France, également quelques jours en Allemagne invités chez tes parents.., il y a bien longtemps.. Yann aujourd’hui 26 ans (ferait bien un stage ou petit séjour en Allemagne..perfectionner sa deutsh 2e langue, Cléa 25, et moi..51

    Au plaisir d’avoir de tes nouvelles et si tu viens à Paris un de ces jours.. ?
    amitiés
    Cécilia
    cecilia.kebaili@education.gouv.fr

Einen Kommentar schreiben

Aktuelle Informationen zum Thema Scheidung

Die Seite 1
Zum Thema Scheidung, Unterhalt und Sorgerecht