Die Abfindung und Einzelheiten des Sorgerechts für die vierjährige Tochter Beatrice stehen im Mittelpunkt der auf fünf Tage angesetzten Anhörung vor der Familienkammer des Obersten Gerichtes in London. Das Verfahren, das die britische Presseagentur PA als „Scheidungszirkus“ bezeichnete, wird von einem Großaufgebot an Reportern und Kameraleuten begleitet. Die Verhandlungen selbst finden allerdings hinter verschlossenen Türen statt. Obwohl Einzelheiten des Ringens um eine finanzielle Regelung als streng geheim eingestuft werden, berichteten Zeitungen, die 40-jährige Noch-Ehefrau McCartneys könne auf eine Gesamtabfindung von 55 Millionen Pfund hoffen (75 Millionen Euro).

Den größten Teil davon wolle McCartney (65) allerdings in Jahresraten und nur unter der Bedingung zahlen, dass Mills Stillschweigen über ihre im Juni 2002 geschlossene Ehe mit dem Ex-Beatle wahrt. Sollte es zu einer entsprechenden Einigung kommen, wäre die McCartney-Scheidung die teuerste Großbritanniens und eine der teuersten Trennungen im Entertainment-Bereich weltweit. McCartney gilt mit einem Vermögen von umgerechnet etwa 1,2 Milliarden Euro als der erfolgreichste Popstar aller Zeiten.

Streit mit der Anwaltskanzlei

Das letzte Wort hat nach der Anhörung der als besonders erfahren geltende Vorsitzende des Familiengerichtes, Justice Bennett. Sollten McCartney oder Mills mit seiner Entscheidung nicht einverstanden sein, können sie Widerspruch einlegen, und es muss eine Berufungsverhandlung angesetzt werden. Mills vertritt sich vor Gericht selbst.

Sie hatte sich kürzlich im Streit von ihrer Anwaltskanzlei Mishcon de Reya getrennt. Die Kanzlei, der Mills knapp drei Millionen Euro schulden soll, hatte 1996 Prinzessin Diana bei der Scheidung von Prinz Charles vertreten. McCartney lässt sich von einem ganzen Juristenteam vertreten. Dazu gehört die prominente Anwältin Fiona Shackleton, die seinerzeit Charles gegen Diana zur Seite stand. (mhz/dpa)“