Steuern sparen durch die Ehe? Ein Steuersparmodell?
Nicht nur die Liebe, sondern auch der Wille, dem Staat möglichst wenig an Steuern zu geben, lassen immer zum Jahresende die Zahlen der Hochzeiten deutlich steigen. Zum Beispiel im Jahre 2004 war der Dezember mit über 50.000 Eheschließungen der beliebteste Hochzeitsmonat des Jahres. Warum ist dies so? Es ist der steuerrechtliche Sonderstatus, den Eheleute vor dem Gesetz genießen. Dieser gilt für das gesamte Jahr der Eheschließung. Also rückwirkend, wenn am 31.12. des Jahres geheiratet wird.
Allerdings wird die Hoffnung vieler Paare, per Ehegattensplitting womöglich mehrere Tausend Euro Steuern zu sparen, oft enttäuscht. Von dem Splittingtarif für Ehepaare profitieren eigentlich nur die Paare, deren Einkommen stark voneinander abweichen. Im Splitting wird so getan, als ob beide Partner den gleichen Beitrag zum gemeinsamen Eheeinkommen leisten, auch wenn es tatsächlich ganz anders aussieht. Für die so zusammen veranlagte Eheleute fällt der anzuwendende steuerliche Progressionssatz dadurch geringer aus, als würden sie getrennt veranlagt werden.
Dieses Steuersparmodell klappt aber nur dann, wenn entweder nur einer der Eheleute das Geld reinbringt oder jedenfalls einer deutlich mehr verdient, als der andere. Ehepaare, bei denen beide Partner in etwa gleich verdienen, profitieren nicht vom Ehegattensplitting.
Was sagt uns das: Den maximalen Splittingvorteil von knapp 8.000,00 erzielen nur Eheleute mit einem zu versteuernden Einkommen von über 104 000,00 Euro. Dies aber auch nur dann, wenn das gesamte zu versteuernde Einkommen von einem Ehegatten allein verdient wurde.
Haben hingegen beide Partner gleich viel zum zu versteuernden Einkommen beigetragen, ist der Splittingvorteil gleich null.
Am 10. November 2007 um 12:38 Uhr
[…] Ein Seitenhinweis kommt hierbei noch an unsere Nachbarn in Deutschland, da ich das System mit der Ehe Steuern zu sparen sehr interessant finde, bzw alleine den Gedanken etwas komisch. Genauere Gedanken dazu hat sich der Blog zum Thema Ehescheidung gemacht, wo man zum Thema Ehe und Steuern nachlesen kann. Relevante Beiträge im Finanz Blog Stromanbieter vergleichen […]
Am 27. Oktober 2009 um 12:46 Uhr
Das ist ja schon ein stolzes Jahreseinkommen. Für 90% aller Verbraucher fällt dieses Modell dann wohl weg. Schade drum.
Gruß Berti
Am 23. August 2010 um 10:52 Uhr
@Berti: Ich glaube 90% ist noch untertrieben. Aber interessant zu wissen, man weiss ja nie was für lukrative Jobangebote man in Zukunft bekommt.
Wer nur heiratet um Geld zu sparen macht aber sowieso was falsch. 😉
LG Miriam